E-Auctions sind eine Form des E-Commerce und bestehen im Grunde genommen in der Übertragung einer klassischen Auktion in das Internet. Der Versteigerer platziert sein Angebot über spezielle Software oder ein entsprechendes Portal online, woraufhin die Bieter ihre Angebote online abgeben können. Diese dynamische Form der Auftragsvergabe erweitert eine reine elektronische Ausschreibung um das Element der Preisverhandlung.

Es haben sich verschiedene Formen der E-Auctions entwickelt

Forward Auction

Bei einer „normalen“ Auktion, auch als Forward Auction bezeichnet, bietet der Verkäufer seine Leistung an und die potentiellen Käufer können ihre Gebote abgeben. Am Ende der Angebotslaufzeit erhält der Bieter mit dem höchsten Gebot den Zuschlag. Diese bekannteste Form wird häufig im Business to Consumer-Bereich genutzt. Das wahrscheinlich erfolgreichste Beispiel ist Ebay, wo unter anderem auch Hotelübernachtungen angeboten werden.

Reverse Auction

Bei reversen Auktionen sind die Rollen des Auktionators und des Bieters vertauscht. Der Nachfrager bietet seinen Bedarf, z.B. nach Hotelübernachtungen, an und mehrere Anbieter konkurrieren darum. Für reverse Auktionen stehen unterschiedliche Auktionsdesigns zur Verfügung.

  • Bei einer englisch-dynamischen Auktion gibt der Auktionator keinen Startpreis vor. Der Preis wird nach und nach von Seiten der Bieter gesenkt. Der Bieter, der das niedrigste Gebot abgegeben hat, erhält den Zuschlag.
  • Bei einer englischen Tickerauktion gibt der Auktionator den Startpreis vor und senkt diesen in vorgegebenen Stufen. Die Bieter müssen den niedrigeren Preis entweder immer wieder bestätigen oder sie steigen aus der Auktion aus. Sobald nur noch ein Bieter den Preis bestätigt, gewinnt er die Versteigerung.
  • Bei reversen holländischen Auktionen hingegen gibt der Auktionator einen (sehr) niedrigen Startpreis vor, der in festen Schritten erhöht wird. Sobald es einen Bieter gibt, der den Preis bestätigt, erhält dieser den Zuschlag.

Reverse Auktionen werden vor allem im Einkauf eingesetzt. Welches Auktionsdesign Sie wählen, hängt stark von der Art der einzukaufenden Leistung ab. Hoteliers können selbst als Auktionator tätig werden, indem sie ihre Lieferanten, z.B. für Bett- und Frottierwäsche, über E-Auctions auswählen. Gleichzeitig können Sie als Bieter an reversen Auktionen teilnehmen. Im Bereich Business Contracting können sie mit anderen Hotels um Firmenverträge und/oder bestimmte Kontingente bieten. Im Business to Consumer–Bereich besteht, z.B. bei Priceline, sogar die Möglichkeit, um die Übernachtungen von Einzelgästen zu konkurrieren, die ihre eigenen Preisvorstellungen und ihren Bedarf angegeben haben.

Das Hauptziel, das mit einer E-Auction vom Auktionator verfolgt wird, ist die Kosteneinsparung. Zum einen wird der Preis schneller gesenkt als das bei klassischen Bieterverfahren erreichbar ist und zum anderen sinkt der Aufwand zur Einholung unterschiedlicher Gebote. Häufig setzen Unternehmen für diesen Bereich entsprechende Software, z.B. E-Auction-Tools, ein. Dabei ist darauf zu achten, dass die Software zum Unternehmen passt, damit sie tatsächlich (Kosten-) Vorteile realisieren kann.